HIGHFLYER
Ursprünglich veröffentlicht im „Quality Magazine“. Veröffentlicht am 26. Januar 2023.
Andrew King liebt es die Elemente zu bezwingen, ohne Angst vor Riesenwellen oder steilen Bergen.
Andrew King wuchs in Detroit auf, einer Stadt, die sich in den vergangen 100 Jahren mehrfach neu erfunden und Andrew ganz sicher geprägt hat. Er lebt heute in Kalifornien. Seine Ziele scheinen nahezu unerreichbar, und dennoch hat er bereits etliche umgesetzt, durch klare Vision, höchste Disziplin und den unbändigen Willen seine persönlichen Grenzen zu erforschen. Als Top Surfer und begeisterten Bergsteiger ergab sich daraus eine der ungewöhnlichsten sportlichen Wunschlisten. Sein Ziel: die sieben höchsten Gipfel und die sieben höchsten Vulkane aller Kontinente zu besteigen. Und am besten Gipfel zu finden, in denen er seine Leidenschaft für Wasser, Felsen und Eis verbinden kann. Doch sein Herz schlägt nicht nur für sportliche Höchstleistungen, es ist gepaart mit großer Empathie für Umwelt, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Es ist sein größter Wunsch mit seinem Tun etwas Gutes an die Gemeinschaft zurückzugeben und die Erde nach Möglichkeit zu einem besseren Ort zu machen, und zwar gerade dort, wo es am meisten benötigt wird. Deshalb ist er auch der Einladung von Hallstein Wasser, zur Besteigung des Dachsteins gefolgt, der Heimat des vielleicht gesündesten Wassers überhaupt. Denn sauberes Wasser, das auf eine besondere Art und Weise gewonnen wird, soll auch für Menschen im afrikanischen Mosambik zugänglich gemacht werden. Hallstein Wasser ist eine kleine, aber sehr spezielle Marke unter den Giganten der Wasserindustrie. Aus persönlicher Leidenschaft und dem Wissen um die Wichtigkeit einer exzellenten Wasserqualität, machte sich die Familie in den USA für ca. zwei Jahre auf den Weg, nicht nur die perfekte Zusammensetzung eines nahezu perfekten Wassers zu erforschen, sondern ging weltweit auf die Suche um dieses Wasser zu finden. Interessanterweise führte es die Familie zurück in ihre alte Heimat, dem Dachsteingebirge, in dessen Tiefen eben dieses perfekte und sehr gesunde Wasser schlummert. Das Wissen um die Wichtigkeit von Wassers ist längst bekannt, doch das Bewusstsein für die Qualität von Wasser hat noch Luft nach oben, genau wie die Ziele von Andrew King.
Müssen Sie viel trainieren um derartige sportliche Leistungen zu vollbringen?
Selbstverständlich! Von Chamonix bin ich nach Italien gefahren, um dort zu klettern, und im Juli kletterte ich auf etwa sechs bis acht Berge in vier Tagen. Das Klettern in den Alpen erfordert viel Ausrüstung. Dann habe ich im August das Matterhorn, Eiger und Mont Blanc bestiegen. Und im Laufe von drei weiteren Monaten waren es noch weitere 18 bis 19 Gipfel.
Haben Sie Angst vor einem speziellen Berg? Oder hatten Sie nie Angst?
Das ist eine gute Frage. Ich denke, Angst ist für mich Teil meiner Realität, denn ich möchte am Ende immer nach Hause kommen. Also bringe ich mich nicht in eine Situation, in der ich meine Fähigkeiten überfordere. Ich gehe bis an die Grenzen meiner Fähigkeiten, aber nie darüber hinaus. Es gibt keinen Berg auf dieser Welt, der es Wert wäre mein Leben zu riskieren. Als wir den Dachstein bestiegen haben, war es für mich wie Joggen. Es war leicht. Weil ich vorher viel trainiert habe.
War der Dachstein viel leichter als andere Berge?
Ja, es war einfach, und zugleich sehr schön. Der Kilimandscharo, den ich auch bestiegen habe, ähnelt dem Dachstein. Der Fels ist sehr scharf und man sollte nicht fallen. Ein Erlebnis erinnere ich genau: Du weißt, dass Du nicht fallen wirst, aber meine Hände waren nass und ich rutschte aus und versuchte, mich zu fangen. Es fühlte sich an, als hätte ich mich in mein Bein geschnitten und ich dachte mir „Oh wow, ich blute“. Der Fels ist super scharf, aber zugleich sehr schön. Ich wollte mit den Skiern runterfahren, damit ich diesen wunderschönen Berg komplett sehen und erleben konnte. Den Kilimandscharo würde ich immer wieder besteigen.
Das Wasser des Meeres, gefrorenes Wasser als Schnee und Eis, aber vor allen Dingen Trinkwasser liegt Andrew King sehr am Herzen. Diese Achtsamkeit hat er gemeinsam mit der Marke Hallstein Wasser, einem der Welt weit gesündesten Wasser.
Was war Ihr erster Berg?
Der Manakara war wahrscheinlich mein erster größerer Berg. Ein anderer war Diamond Head. Er ist nicht so groß, vertikaler und steiler... Um ehrlich zu sein, habe ich mit Vulkanbesteigungen angefangen. Ich liebe das Klettern auf Vulkanen. Dann gehe ich ganz nach oben, meditiere, komme wieder runter und surfe. So begann ich, den höchsten Vulkan an jedem Ozean zu besteigen. Der einzige, den ich bisher nicht bestiegen habe, ist der in der Arktis.
Und haben Sie es damals bereits kombiniert? Das Klettern und Surfen?
Ja, immer. Ich liebe diesen Swap. Zum Beispiel auf Bali, vom Berg direkt ans Meer, wo alle surfen. Oder Du kletterst auf den Cembalo, genießt den Sonnenuntergang, und dann surfst Du die Philippinischen Wellen. Dies war schon immer eine Möglichkeit mich in einem tieferen Sinne mit der Natur zu verbinden. Dieses Jahr habe ich beschlossen, noch einen Schritt weiter zu gehen und in Nazaré in Portugal klettern und surfen zu gehen. Das war schon immer ein großer Wunsch.
Also die riesigen Wellen! Und warum hast du mit dem Bergsteigen angefangen?
Niemand hat mir beigebracht, wie man klettert. Das habe ich mir selbst beigebracht. Zuerst dachte ich nur: „Ach, ich mache einfach einen Spaziergang und gehe immer weiter. Ich würde einfach diesen Berg hinaufgehen und meditieren und meinen Geist und Körper klären und sehen was passiert ... Irgendwann mit der Zeit dachte ich darüber nach, dass ich ebenfalls gerne surfe und so war die Idee geboren beides an einem Tag zu tun. Man kennt den Atlantica Mountain oder den Kilimandscharo und man weiß, dass beide sehr hoch sind und man viel Zeit dafür braucht. Vor zwei oder drei Jahren, wechselte ich zum technischeren Klettern. Also mehr mit, Steigeisen, der Kleidung, Ausrüstung und Sachen wie Karabinern, und darin habe ich mich spontan verliebt. Niemand hat es mir am Anfang beigebracht...
Hat Dir in den letzten drei Jahren jemand geholfen?
Ja, die letzten Jahre habe ich mit Guides gearbeitet. In jedem Land lerne ich so viel von den Guides, nicht nur über die Berge, sondern auch über die Kultur ihres Landes und wie sie klettern. Dabei mache ich mir einfach Notizen und freunde mich mit ihnen an. Also ja, in den letzten Jahren habe ich viel gelernt und mich so auf die größeren Berge vorbereitet.
Und wie lange hat es gedauert, wirklich ein richtiger Bergsteiger für sich selbst zu sein?
Das ist eine sehr gute Frage. Ich lerne immer noch. Ich denke, über mich sagen die Leute, dass ich ein Bergsteiger bin, auch wenn ich es nicht tue, aber die Leute denken, dass ich einer bin. Ich würde sagen, wenn du jeden Tag übst, brauchst du ungefähr 5 Jahre. Ich mache es seit zehn Jahren und ich habe mit Vulkanen angefangen. Wenn man mit der Zeit technischer wird, liegt es sehr an den Details. Also wenn Du ein guter Bergsteiger sein willst, brauchst du 5 Jahre, aber wenn Du sehr gut sein willst, habe ich das Gefühl, dass man 10 bis 20 Jahre braucht. Willst Du aber einer der besten sein, sprechen wir über ein ganzes Leben.
Und manchmal ist es niemals möglich, weil es von der Person selbst abhängt.
Ich habe keine Lust, aufzuhören. Sogar hier in Griechenland, nachdem ich aus dem Flugzeug gestiegen war, schaute ich auf den Felsen und meine Hände gingen schon in seine Richtung, weil ich ihn greifen wollte. Es fühlt sich so an, als ob ich mich ruhig und sicher fühle, wenn ich es mit meinen fünf Fingern berühre.
Wenn du auf der ganzen Welt unterwegs bist, hast Du zum Beispiel spezielle Lebensmittel, die Du in den Tagen brauchst, bevor Du mit dem Klettern beginnst?
Ich esse viel Brot. So viel Brot! Man braucht wirklich viele Kohlenhydrate für viel Energie. Ich esse kein Huhn oder Rindfleisch, ich esse aber gerne Fisch, meistens für Proteine und natürlich Gemüse. Wenn Du auf dem Berg bist, wirst Du die Kalorien verbrennen.
Und wie bist Du mit dem Unternehmen Hallstein Wasser in Kontakt gekommen?
Sie haben mich kontaktiert, als ich in Kenia war, um dort um zu klettern. Und ich wusste wirklich nicht viel darüber. Aber die Art und Weise, wie sie über Wasser nachdenken, es gewinnen, aber auch wie sie sich um Menschen und Umwelt kümmern, hat mich begeistert. Und das sind Dinge, die auch für mich sehr wichtig sind, weil ich jeden Ort besser verlassen möchte, als ich ihn vorgefunden habe.
Also bist Du auch in diesem Projekt involviert?
Ja, wir arbeiten daran, einen Weg zu finden, mehr Wasser in die Gemeinden von Mosambik zu bringen. Wenn ich mit Hallstein oder einem meiner anderen Partner auf der ganzen Welt wie, Black Diamond oder Seven Summit, zusammenarbeite, sage ich normalerweise: „Wie können wir das für mehr Menschen zugänglicher machen? Wie können wir mehr Bergsteiger und Menschen dazu bringen, dies zu tun?“ Und Hallstein sagte: „Lasst uns darüber nachdenken, wie wir mehr Wasser bekommen können?“ Das haben wir getan. Also arbeiten wir daran. Und nächstes Jahr planen wir, nach Afrika zu fliegen, um es uns anzusehen und zu schauen, wie es läuft.
Die Liebe zu den Gipfeln oder zum Meer möchte Andrew nicht bewerten. Deshalb soll man nach seinem Tod seine Asche auf dem Gipfel eines Berges verstreuen, um dort vom Wind Richtung Meer getragen zu werden.
Du baust auch Deine eigene Stiftung „The Between World Projects“…
„The Between World Projects“ ist etwas, das ich vor sieben Jahren begonnen habe, und ich habe es selbst finanziert aus den Einnahmen meines normalen Jobs. Ich glaube, dass jedes Individuum auf dieser Welt, egal wie es aussieht oder woher es kommt, die Möglichkeit haben sollte, zu sein, wie es sein will. Und ich arbeite mit Partnern zusammen, um den Menschen einen Raum zu erschaffen, in dem sie sich einfach zurücklehnen können. „The Between World Projects“ ist eine Stiftung, die etwas zurückgibt und gemeinnützig ist, und ich bin sicher, dass wir sie vorantreiben können.
„The Between World Projects“ zeigt auch, dass Du viel gereist bist. Du hast viele Erfahrungen gesammelt. Ist es in erster Linie eine Art Geschenk für dich? Denn nicht jeder hat diese Chance, das zu tun. Aber vielleicht ist es auch ein zwischen den Welten zu sein, eine Reflexion des eigenen Lebens, auch für das, was man zwischen dem Meer und den Bergen tut. Es ist wie dein eigenes Leben, nicht wahr?
Ja, ich denke, „The Between World Projects“ bedeutet für mich, wie gehe ich mit dieser einmaligen Erfahrung um und darum wie man im Leben wachsen kann. Für mich war es schon immer, ein zwischen den Welten, zwischen den Ozeanen und den Bergen sein. Wie ist es zu sein? Wie verbinde ich mich wirklich mit Menschen? Ich verbinde mich durch meine Projekte, durch mein extremes Bergsteigen. Ich werde die nächsten zehn Jahre klettern und habe in den vergangenen 10 Jahren sicher 100 Gipfel erklommen. Es lehrt einen so vieles! Wenn ich aufhöre zu Klettern, werde ich mein Projekt jemand anderem übergeben, und der wird eine neue Geschichte erzählen.
Du hast auch einmal gesagt, dass es nur um die Verbindung geht. Was ist für Dich der beste Weg, um sich mit der Natur zu verbinden? Sind es eher die Berge oder das Meer?
Das ist eine so schwierige Frage, weil ich sie beide so gut kenne und liebe. Für mich ist es beides... Ich denke, es hängt vom Tag ab. Als ich zum Beispiel den Dachstein bestiegen hab und auf dem Gipfel meditierte, da war es so cool, sich damit zu verbinden. Ich wusste nicht wie schön Österreich ist. Aber wenn ich nach Mexiko oder Indonesien oder Hawaii gehe, sieht man eine Welle, und sie ist einfach riesig und massiv. Das ist genauso schön. Es kommt also auf den Tag an. Aber ich würde sagen, beides.
Aber vielleicht bringt dich diese Frage näher… Wenn Du in 100 Jahren stirbst, wo soll dein Grab sein? Sollte es auf einem Berg oder am Meer sein?
Oh, eine sehr tiefgründige Frage... Ich werde auf dem Berg beginnen und dann in Richtung Meer weggeblasen werden. Das hoffe ich.
Du glaubst an die Kraft des positiven Denkens?
Ja ich mag positives Denken.
Positives Denken ist nicht immer einfach. Vor allem im Moment, wo so viele Menschen auf der Welt wegen all der Probleme negativ denken. Was machst Du, damit Du immer positiv bleibst?
Ich denke, es geht darum, zu wachsen und zu lernen und Menschen um sich zu haben, die einem dabei helfen. Viel an sich arbeiten und Menschen um sich haben zu denen man aufschauen kann, das ist meine Hilfestellung positiv zu bleiben.
»ES GEHT IMMER DARUM ZU WACHSEN, ZU LERNEN UND MENSCHEN UM SICH ZU HABEN, DIE EINEM DABEI HELFEN.«
Auch wenn man ewig klettert, surft, mentale Arbeit leistet, frage ich mich: „Tue ich, was mich glücklich macht?“ und wenn ich das tue, was mich glücklich macht, werde ich mich immer wieder fragen: „Wie kann ich anderen Menschen helfen, dieses Stadium zu erreichen?“ Es ist schwer, die ganze Zeit positiv zu sein, aber am Ende des Tages geht es um die eine Frage beim Einschlafen: „Fühlst Du Dich glücklich?“ und wenn Du aufwachst: „Bist Du dankbar, hier zu sein?“ Du weißt für Dich, wenn Du wirklich darüber nachdenkst „Was sind deine Ziele für den Tag?“ und bin ich in der Lage dazu, mich beispielsweise zu entschuldigen, aufzustehen und weiterzumachen, um besser zu sein. Und wenn ich es nicht bin, werde ich so tun, als ob. Auch um für andere Menschen den Raum zu schaffen, den sie für Ihre eigene Entwicklung brauchen.
Und wie hilfst Du den Anderen?
Ich denke, es hilft den Anderen enorm, wenn man offen und echt ist. Wenn man sie wissen lässt, dass sie einfach sie selbst sein können. Das es in Ordnung ist, Fehler zu machen und nicht immer nach Perfektion streben zu müssen, und dass sie nur hier sind, um sich weiter zu entwickeln. Das ist der beste Weg, darüber nachzudenken. Sie werden scheitern. Es ist in Ordnung, es ist cool zu scheitern. Denn dann fühlst Du es wirklich und bist wie „oh, das tut wirklich weh“ und Du wirst daran wachsen. Menschen, die auf mein Instagram schauen, sagen „Du hast keine Kommentare“ ... Es ist wie ein Tagebuch für mich. Darauf blicke ich zurück. Und so schaue ich zurück, wie ich war, und ich denke: „Oh wow, Du bist von dort aus so erwachsen geworden.“ Und wenn die Leute es so betrachten, sehen sie es als eine Geschichte einer Person, die zwischen diesen Welten voranschreitet und wächst.
Außerdem bringst Du Vielfalt auch in die Welt des Bergsteigens. Was denkst du, was ist immer noch der Grund, warum viel mehr weiße Menschen Bergsteigen?
Gute Frage. Ich denke, die Frage ist eher eine Wahl. Nicht alle haben die Möglichkeit und die Wahl. Was Hallstein tut, ist, den Menschen die Möglichkeit zu geben, dieses Wasser zu wählen. Manche Leute wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Und wenn Du an einen Ort wie Griechenland gehst, hast Du vielleicht das Gefühl, dass die Leute nicht wie Du aussehen und Du bist unsicher, ob Du es schaffen kannst. Aber wenn man einen Raum schafft, in dem man anders sein darf und Du versuchst die Dinge zu bekommen, die Du brauchst. Dann ist das mein Weg. Man muss eine Wahl treffen und sich nur wirklich entscheiden, ob man es tun will und es dann tun.
Nur durch hartes Training und exzellente Vorbereitung gewinnt Andrew King das körperliche Selbstvertrauen, auch schwierige Situationen zu überstehen
Was bedeutet Erfolg für Dich? Erfolgreich sein bedeutet auch, seine Ziele zu erreichen.
Ja, ich denke, wenn es um Deine Ziele geht, sollte man keine Angst haben, zu scheitern. Und es bedeutet realistisch mit sich selbst umzugehen. Letztlich bedeutet es auch verletzlich und offen zu sein und dabei zu wissen, dass es Dir gut gehen wird. Man wird vielleicht nicht bekommen, was man will, aber man wird eine Lehre daraus ziehen und Erfahrung sammeln. Das ist wie grüne Positivität und man fühlt, dass das Erfolg ist. Alles andere wie Ruhm und Geld wird kommen, und es wird auch wieder gehen. Wenn Du jeden Tag aufwachst und Dich glücklich fühlst und dankbar bist für das, was Du hast, dann bist Du bereits erfolgreich. Dann ist man auf dem richtigen Weg. Man muss einfach versuchen, geduldig zu sein.
Erinnerst Du Dich an eine Situation, die Dich an Deine persönliche Grenze gebracht hat? Gibt es eine Situation, die für Dich schwer war?
Ja, ich denke, es gibt immer noch einiges womit ich mich auseinandersetzen muss, wie ich kommuniziere z.B. Wie ich ein besserer Schriftsteller werde, da ich in den letzten 2-3 Jahren versuche mehr Gedichte zu schreiben. Die Situation, in der ich wirklich gewachsen bin, war als meine Großmutter starb. Da wurde ich plötzlich erwachsen. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie: Meine Brüder, meine Schwestern, meine Mutter, und auch für meine Großmutter. Jeder in meiner Familie hatte ein Bild und eine Erwartung an mich. Sie suchten Stärke und Trost bei mir, weil sie mich als positiv denkend und ruhig wahrgenommen haben. Aber ich selbst habe mich zu diesem Zeitpunkt nie so gesehen. Es war sehr schwer für mich, dass mich jeder in meiner Familie so ansah. Ich weinte viel und meditierte viel. Ich las Bücher von der östlichen Philosophie bis zur westlichen Philosophie und meditierte. Danach entschloss ich mich meinen Weg zu gehen, um etwas zu bewirken, indem ich meine Richtung verändere.
Was war das hilfreichste Buch, das Du gelesen hast?
„Meditation“ von Marcus Aurelius. An zweiter Stelle steht Yung Pablo „Clarity & Connection“. Das war‘s auch schon. Marcus Aurelius ist sehr historisch, aber er lehrt mich, dass man jeden Tag nichts Anderes kontrollieren kann, als die eigene Einstellung. Das ist das Einzige, was Dich wirklich weiterbringt. Es geht darum, wie man über sich hinauswachsen kann. „Clarity & Connection“ sind nur kurze Gedichte, die einem beibringen, geduldig mit sich selbst zu sein. Manchmal vergessen wir, woher wir kommen und sind dann frustriert.
Ist je etwas Physisches in den Bergen oder im Meer passiert? Erinnerst Du Dich an etwas?
Ja, ich erinnere mich, ich war ganz dünn, hatte viele Muskeln verloren und mein Körper schaltete sich einfach ab. Es war schlimm und ich musste in einen sicheren Raum in meinem Kopf gehen. In diesem Haus bin ich sicher und lasse meinen Körper verstehen, dass alles in Ordnung ist und Geist, Körper und Herz und Seele miteinander verbunden sind, um miteinander in Einklang zu sein. Denn wenn Du nicht im Einklang bist, bestehst du aus Teilen, die aber nicht verbunden sind. Und in diesem Moment habe ich mich einfach tief geduckt. Der Berg war in Kenia und das war der erste Berg und das zweite Mal, dass wir 9 Stunden lang technisch klettern mussten. Wir kletterten um die 3.000 Fuß und ich wachte auf und sagte: „Ok, lass uns nach oben gehen, ich bin bereit“ Ich hatte zwar nicht viel Energie, aber ich stellte sicher, dass ich dort ankam, indem ich mich innerlich so aufstellte, dass ich mich konzentrieren und mich zwingen konnte, es zu tun. Und dies ist die Zeit des Körpers, den Geist zu beherrschen und im Haus sicher zu sein. Da musst Du dann einfach durch. Und das habe ich getan.
Es gibt viele Wege bei sich selbst zu sein. Andrew King kommt dem nicht nur durch hartes Training und sportliche Höchstleistung näher, sondern auch durch Meditation und Philosophie. Eines seiner unvergesslichen Erlebnisse war die Besteigung des Kilimandscharo. Auch hier entwickelte sich eine enge Beziehung zu den einheimischen Bergführern.
Perfekte Idee! Aber ich hatte so ein Problem noch nie. Vielleicht hilft es mir irgendwann einmal im meinem Leben. Wer weiß, wir werden sehen.
Der Geist ist etwas Schönes. Der Moment, in dem Du Dich mit deinem Herzen und Deinem Körper verbindest, kann so fantastisch sein. Denn jeder spricht über den Flow-Zustand und wenn man drin ist, denkt man nicht darüber nach. Du versuchst nur, auf eine natürliche Art einfach da zu sein und im Körper präsent zu sein. Und so wie bei meinem ersten großen internationalen, technischen Bergsteigen wusste ich einfach, dass ich dafür trainieren musste. Das ist der Punkt, an dem man einfach den Geist und den Körper sein Ding machen lässt.
Vielen Dank für das sehr interessante Gespräch. Ich werde gewiss einiges davon mitnehmen.
»JEDER TAG AN DEM DU AUFWACHST UND FÜHLST DAS DU GLÜCKLICH UND DANKBAR DAFÜR BIST, MACHT DICH BEREITS ERFOLGREICH.«