Sinnterview mit Elisabeth Muhr: Wasser ist wert-voll und kost-bar
Ursprünglich veröffentlicht im "Purpose Magazin". Veröffentlicht im Mai 2024.
https://www.purpose-magazin.de/sinnterview-elisabeth-muhr-wasser/
Frau Muhr, Wasser, das wissen wir alle, ist das wichtigste Element auf Erden. Nicht nur, weil wir selbst zum Großteil aus Wasser bestehen, sondern auch, weil wir ohne ständige Wasserzufuhr nicht überlebensfähig wären. Und trotzdem tun wir so, als könnten wir problemlos und überall über die Ressource verfügen. Worin sehen Sie den Grund für diese Fehleinschätzung?
Ja, es ist verblüffend, und ich denke oft darüber nach. Jeder ist überzeugt, dass Wasser WERT-voll ist, trotzdem sollte es in bester Qualität frei und überall verfügbar sein. Das ist doch eigentlich ein Widerspruch. Wenn etwas Wert besitzt, muss ich es auch so behandeln.
Wasser ist KOST-bar und mit Kosten verbunden. Die Fehleinschätzung kommt meines Achtens von der gängigen Meinung, dass “unser” Wasser – hier meine ich jeden Landstrich, jedes Dorf oder jede Stadt – doch viel besser sei als anderswo und “bei uns” glücklich und fast kostenlos aus dem Küchenhahn fließt. Es ist fast so, als sei dies schon ein Grundrecht.
Die Realität, also Verschmutzung durch Umwelteinflüsse, Industrie oder Landwirtschaft, sieht aber ganz anders aus. Die Schwierigkeit, wie man an Haushalte riesige Mengen hochqualitatives Trinkwasser liefert, ist immens. Irgendwann müssen die Scheuklappen aber fallen.
Seit etwa zwei Jahrzehnten gibt es im nicht-wissenschaftlichen Bereich die erstaunlichsten Entwicklungen. So sollen sich etwa ionisiertes Wasser, levitiertes Wasser oder Wasser, in das man Edelsteine legt, besonders positiv auf unser Gesundheit auswirken. Was sagen Sie zu derlei Einschätzungen?
Als Wissenschaftler ist man doch eher an Beweisbarem und an Fakten orientiert und zu dieser Gruppe gehöre auch ich. Bei all den mannigfaltigen Behandlungen von Trinkwasser gibt es solche, wo der Unterschied gemessen werden kann, aber auch solche, an die man placebomäßig glaubt.
Ionisierung ist ein chemischer Prozess, bei dem man Stoffe durch Hilfe von elektrolytischen Platten in Wasser auflöst, und das ist messbar. Ob es der Gesundheit hilft, sei dahingestellt. An z.B. Granderwasser kann man glauben oder auch nicht, wissenschaftlich ist der Effekt nicht messbar. In beiden Fällen bleiben aber die schon vorhandenen Toxine noch immer im Wasser enthalten.
Selbst, wenn man von den parawissenschaftlichen Ideen hinsichtlich des Wassers absieht, kommen immer wieder Wässer auf den Markt, die einem buchstäblich das Blaue vom Himmel versprechen. Gibt es im Bereich der industriellen Wassererzeugung und -abfüllung keine Richtlinien oder Gesetze, die Regularien aufstellen, was ein gesundes und reines Trinkwasser sei?
Der Fantasie Wasser zu vermarkten sind keine Grenzen gesetzt, und Zauberworte wie Ionisierung, Reverse Osmosis, Deckung des persönlichen Mineralverbrauchs, etc. sollen Kunden begeistern. Aber eigentlich versuchen Kommunen oder Firmen durch mannigfaltige chemische und physikalische Behandlungen, das schlechte Grundmaterial in noch immer gesetzkonformes Trinkwasser zu verwandeln.
Nach der Deutschen Trinkwasserverordnung, soll Trinkwasser „farblos, klar, kühl sowie geruchlich und geschmacklich einwandfrei sein”. Im Jahre 2023 wurde die letzte Verordnung publiziert, aber die Grenzwerte der Inhaltsstoffe sind immer noch zu hoch und leider hinkt man den neuesten medizinischen Erkenntnissen um Jahre hinterher. Z.B. kann das Deutsche Trinkwasser noch immer 200 mg/l Natrium enthalten, wobei dieser Wert bei null liegen sollte.
Sie selbst bzw. Ihre Familie haben sich schon vor vielen Jahren auf die Suche nach einem unverfälschten, unbehandelten und ungefilterten Wasser begeben. Was war der Auslöser für diese weltweite Suche? Die Hoffnung auf sprudelnde Gewinne kann es ja wohl nicht gewesen sein, denn erstens haben Sie davon genügend, und zweitens betreiben Sie das Ganze ja eher als philanthropisches Projekt.
Der Auslöser für unser Familienprojekt im Jahr 1999 war mein Mann, der an einem viertägigen Seminar für Langlebigkeit teilnahm. Dabei wurde klar, dass Entzündungen im Körper, hervorgerufen durch den Genuss von zu viel Zucker, das Leben erschweren und verkürzen. Wir beschlossen von diesem Moment an, hauptsächlich Wasser statt Fruchtsäften zu trinken, aber dann das “beste” Wasser für den menschlichen Körper, welches wir unter den für uns Erreichbaren nicht finden konnten, zu suchen. The rest is history.
Bis heute gibt es neben dem von uns entwickelten, optimalen Wasserstandard nichts, außer zeitfremden Verordnungen, die noch immer Schadstoffe in zu großen Mengen zulassen; es existiert auch keine Vergleichstabelle für das beste oder gesündeste Wasser. Durch Verschleierung ist die Qualität von Trinkwasser oder kommerziell abgefülltem Wasser dementsprechend schlecht.
Natürlich wollen wir mit unserer Firma Gewinne erzielen, jedoch steht für mich persönlich eine Aufrüttelung zum Aufwachen und Nachdenken eher im Vordergrund. Man sollte annehmen, dass die Gesundheit der Bürger für eine Regierung an erster Stelle steht, aber ich zweifle irgendwie daran.
Nach sechs Jahren Suche wurden Sie fündig und fanden unverfälschtes Wasser, und zwar nicht z.B. im Himalaya, sondern in der Dachstein-Region. Welche Emotionen löste dies bei Ihnen aus?
Amerikanische und kanadische Geologen lenkten uns wieder zurück in unsere Heimat. Die Emotion war in erster Linie natürlich Stolz, weil mein Mann und ich ja Österreicher sind und wir über das unangefochtene beste Wasser die Reputation der wunderschönen Hallstatt-Dachstein Region in die Welt hinaustragen können.
Mit welchen Kriterien kennzeichnet man das gesündeste Wasser der Welt?
Der größte Unterschied zu allen anderen Wassern ist, dass Hallstein völlig unbehandelt und unangetastet ist: das Wasser kommt aus 215 Metern Tiefe im Eigendruck in einem artesischen Brunnen an die Oberfläche und rinnt direkt in die Flasche.
Das gibt es nirgends, weil es anderen Wassern hauptsächlich an Qualität mangelt. Hier sind nur ein paar Merkmale: Hallstein hat einen natürlich alkalinen pH von 8.3 und einen enthält einen fast maximalen Wert von gelöstem Sauerstoff, 10.8 mg/l. Hallstein enthält überhaupt kein Mikroplastik, Bakterien oder PFAS, fast Nullwerte von Natrium oder TOC (Total Organic Carbon). Es hat auch das perfekte Verhältnis von Kalzium zu Magnesium, 2:1, sodass der Körper beide Minerale auch aufnehmen kann.
Gab oder gibt es auch Widerstand gegen Ihren Anspruch auf das „beste Wasser der Welt?“
Nein, wir hatten noch nie Widerstand gegen unseren Anspruch, das beste Wasser zu verkaufen. Ganz im Gegenteil eigentlich. Seit den Ergebnissen einer Studie des Vereins „Quellen des Lebens” unter Dr. Kirsten Deutschländer über die Auswirkungen verschiedener Trinkwässer im Körper, haben wir einen wissenschaftlich fundierten Beweis, dass Hallstein das antioxidative Potential um rund 14.5% hebt und die freien Radikale um 7% senkt. Also die generelle Gesundheit und Widerstandskraft erheblich verbessert.
Nun wurden wir wieder gefragt, ob wir Hallstein für weitere Studien erneut zur Verfügung stellen könnten, da die Wissenschaftler selbst über die Ergebnisse erstaunt waren.
Leider sind durch Ihre Entdeckung die Wassernöte der Welt nicht gelöst, da Ihre Quelle zu wenig liefern kann. Welche Möglichkeiten sehen Sie, gerade in den Problemregionen der Erde die Versorgung mit nicht krankmachendem Wasser für Mensch und Tier zu gewährleisten? Und wie hilft die Familie Muhr dabei?
Wir sind uns natürlich bewusst, dass wir ein äußerst limitiertes Wasser mit höchster Qualität anbieten und damit nicht die gesamte Welt versorgen können. Aufgabe der Gesetze und auch Aufgabe jedes Einzelnen sollte ein größeres Bewusstsein und Wissen über Wasserqualität sein; nicht nur über die Qualität, die wir bekommen, sondern auch die Qualität, die aus unseren Haushalten wieder herausrinnt.
Wenn wir unsere eigene Versorgung und die Qualitätsstandards verbessern, reduzieren wir die Tonnen Chemikalien oder die Unmengen an Plastik, die in den Welt-Wasserkreislauf gelangen. Vielleicht denkt man daneben doch einmal darüber nach, dass nicht sagenhafte Quantitäten an Trinkwasser für Rasenbewässerung, Autowaschen, Toilettenspülung oder Dusche produziert werden müssen, wenn wir aktuell nicht einmal 1% der Gesamtproduktion trinken. Wir als Familie Muhr können durch Aufklärung unser kleines Mosaiksteinchen dazu beitragen.